Gedanken und Inspirationen durch das Jahr

An dieser Stelle werden in regelmäßigen Abständen Gedanken, Gedichte und Inspirationen von der Leiterin Frau Petra Focke zum Ausdruck gebracht.

 

Labyrinth WR 18 P 00620

Labyrinthe sind heutzutage „in“. Sie werden in Maisfeldern angelegt oder aus riesigen Strohballen gebaut. Manche wiederum sind aus Bäumen, Buchsbaum oder Hecken angepflanzt.

Bei der neuen Gartengestaltung haben wir im St. Antoniushaus auch ein Labyrinth angelegt, das von vielen Gästen besucht wird. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich dort aufhalten; scheinbar schenkt schon der Anblick und die Symbolik des Labyrinths, Gelassenheit und innere Ruhe.

Ein Labyrinth ist Symbol für das Leben, für das menschliche Suchen nach Sinn, nach der Mitte, nach sich selbst und damit auch nach Gott. In einem Labyrinth führt der Weg zur Mitte. Manchmal befin-de ich mich fast am Ziel und muss mich dann doch wieder weit von ihm entfernen. An manchen Hindernissen und Wendepunkten habe ich das Gefühl, dass der Weg in die falsche Richtung geht, Manchmal ist einfach ein Perspektivwechsel notwendig, manchmal habe ich umzukehren, manchmal ‚läuft es sich leicht‘, dann wiederum belastet mich mein Lebensrucksack, so dass ich nur schwer vorankomme. 

Und doch schenkt mir jeder scheinbare Umweg neue Perspektiven und Erkenntnisse. Ich halte inne, bleibe stehen und orientiere mich. Das, was ich vorher nicht sehen konnte, offenbart sich mir dann vielleicht. Mit dieser Bereicherung beschreite ich mutig den Weg und vertraue, dass ich zur Mitte finde – immer wieder!

Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, kein Weg war umsonst, alle Wege, auch die Umwege und Hindernisse, die ich zu beschreiten hatte, gehören zu meinem Leben dazu und haben mich letztlich zu der gemacht, die ich heute bin!

Mögen wir im Unterwegssein immer wieder innehalten, staunen und erstaunt sein, das Schöne in unserer Welt und in unserem Leben im Herzen bewahren: als Schatz für unser Leben, das wünsche ich uns allen!